Lebensläufe als Video-Streaming
Hoppla, schon wieder ist eine E-Recruiting Abart à la Web 2.0 geboren, dieses Mal in Frankreich: Youjob.com.
Kandidaten können mittels ihrer Webcam einen Video-Lebenslauf generieren und diesen auf die Plattform hochladen. Sozusagen das Youtube für französische Bewerber. Leider ist die Qualität der meisten Kurzfilme – trotz rühmlicher Originalität einiger Kandidaten – eher schlecht.
Ganz ehrlich: Wer braucht so etwas?
Und außerdem: Widerspricht das nicht dem französischen Gesetz, das es Bewerbern seit dem 31. März 2006 ermöglicht, einen “anonymen Lebenslauf” an Rekruter zu versenden, um Diskriminierungen zu vermeiden?
UPDATE: (29.07.2013) Die Seite gibt es nicht mehr – der Link wird auf eine asiatische Site umgeleitet. Ich habe den Link entfernt.
Webcam CV Streaming site in France launched
Well, a bunch of French people have managed to launch another e-recruiting-Web-2.0-breed: Youjob.com.
So, basically, candidates can generate their Videos CVs thanks to a webcam and upload it on the site. Seems to work as a kind of Youtube for applicants. Unfortunately, the quality of most of the videos is rather poor even if some of the ideas behind the CVs are quite original.
Honestly: Who needs that?
And above all: does this site not contradict the French law that came into effect on the 31st March 2006 and that allows candidates to send an anonymous CV in order to prevent discrimination?
UPDATE: (29.07.2013) The site does not exist any more – I have deleted the link since it is redirected to an Asian site.
Ich finde die Seite nicht schlecht und die Qualli der Videos auch nicht. Warum ist das jetzt eine Abart? Weil es nicht wie Monster aussieht?
guter Witz, als wäre ich ein Monster-Fan 😉
Ich sprach ursprünglich von einer Web 2.0 Abart. Ist Monster etwa zum Web 2.0 übergelaufen? Das wäre DIE Neuigkeit!
“Hoppla, schon wieder ist eine E-Recruiting Abart à la Web 2.0 geboren.”
– schon wieder
– Abart = fehlerhafte Abweichung von der Norm
Da kann man doch schon den Eindruck gewinnen, dass Du (ich bin mal so frei) Web 2.0 und all den Blüten, die der neue Boom hervorbringt, nicht sonderlich positiv gegenüber stehst. Daher auch der Vergleich mit Monster, dem Monster des Web 1.0.
Aber lassen wir dieses kleine Scharmützel mal außen vor, es würde mich wirklich interessieren warum Du die Seite ablehnst. Die Erklärung fehlt in Deinem Beitrag ja ein wenig.
Hallo Icke,
vielen Dank für die Wortdefinition und Deine Textinterpretation.
Jedoch hinkt Dein Vergleich: Wozu das Monster des Web 1.0 mit dem Youjob des Web 2.0 vergleichen? Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Monster hat es meiner Meinung nach nicht nötig, sich mit einer kleinen französischen Video-Plattform vergleichen zu lassen. Wenigstens hat youjob keinen Trumposaurus (oder wie das Tierchen auch immer heißen mag) als Maskottchen, was mir die Seite schon beinah sympathisch werden lässt ;-).
Bitte, bitte. 😉
Meine Antwort sollte man als etwas provokative Frage verstehen. Ich wollte lediglich wissen, warum Du youjob.com als Abart a la Web 2.0 bezeichnest, bzw. den Dienst als komplett sinnlos einstufst.
Nun ja, ich sehe für die meisten Berufe keinen Sinn in einer Plattform, auf der sich Bewerber per Video darstellen. Hier ein paar meiner Gedanken:
– die meisten Personaler haben heutzutage nicht die Zeit, sich die Videos in voller Länge anzusehen
– wenn das Video zu amateurhaft gemacht worden ist, wird das eher negative als positive Auswirkungen auf eine potenzielle Anstellung haben (und das wäre doch schade, wenn der Kandidat einen an sich sehr guten Lebenslauf hat)
– Lebensläufe, die Rekruter per E-Mail bekommen, lassen sich besser ablegen (im E-Mail Programm oder im Bewerbermanagementsystem)
– vor allem in Bezug auf Bewerbermanagementsysteme und Kandidatenpools sind Video-Lebensläufe unpraktisch, da diese nicht in das Tool integriert oder importiert werden können
Dennoch denke ich, dass ein Video-Lebenslauf in gewissen Branchen von Vorteil sein könnte, z.B. in der Werbe- oder Kommunikationsbranche, wo es wichtig ist, sich als Person und Persönlichkeit zu präsentieren.
Abschliessend noch eine Frage: Hast Du vor, für Deutschland ein solches Video-Webcam Lebenslaufportal zu gründen?
danke für die ausführung.
ich fand die idee gut, rein vom standpunkt “ein bild sagt mehr als tausend worte”.
wenn ich für die besetzung einer stelle max. 10 bewerber einladen möchte, kann ich über das video schon einen ersten eindruck gewinnen und entsprechend auswählen. die unterlangen sind eine sache, aber im interview geht es doch in erster linie um sympathie.
fachlich ist die person gut, sonst würde ich sie ja nicht eingeladen, bleibt der persönliche faktor. warum nicht versuchen diesen bereits im vorfeld einzugrenzen.
da ich aber nicht aus dem personalwesen komme, hat mich mal deine fachmeinung dazu interessiert.