Nachdem mein Post von letzter Woche, “Vor- und Nachteile einer Anzeigenschaltung per Serverabgleich” einige interessante Reaktionen hervorgerufen hat (am besten mal die Kommentare des Beitrags lesen), möchte ich heute einen Nachschlag liefern.

Zunächst ist es sinnvoll, die beiden Begriffe (die ich im vorherigen Post unkommentiert nebeneinander gestellt hatte) “Serverabgleich” und “XML-Feed-Jobposting” voneinander abzugrenzen und zu definieren.

  • Serverabgleich – Eine automatische Anzeigenschaltung per Serverabgleich basiert auf dem “Pull-Prinzip”: Die Stellenangebote eines Unternehmens werden auf deren eigenen Karriereseite von einem Crawler abgeholt (“heruntergezogen” – Pull). So ähnlich geht Google mit Websites vor, um sie zu ranken beziehungsweise was noch besser zum Kontext passt: so gehen Jobsuchmaschinen vor, obwohl sie das gegebenenfalls auch ohne Zutun (Wissen oder Zustimmung) der jeweiligen gecrawlten Seiten tun. Ein Serverabgleich wird in der Regel zu bestimmten Zeitpunkten und in vereinbarten Abständen (täglich, 2-stündlich, wöchentlich, etc.) vorgenommen.
  • XML-Jobposting – Diese Variante der automatischen Job-Übermittlung an Stellenbörsen basiert auf dem “Push-Prinzip”: Die online Vakanzen werden in ein Tool/System eingegeben, nach Möglichkeit rubriziert (Arbeitsort, Branche, Aufgabenfeld, etc.) und werden anschließend als XML-Dokument per Schnittstelle (die beliebten APIs) direkt in die Jobbörse eingespielt. Das Ganze kann binnen einiger Sekunden stattfinden, sodass die Stellenanzeige blitzschnell online ist.

So weit, so gut.

In meinem vorigen Artikel zum Serverabgleich bei Stellenbörsen habe ich geschrieben (ohne ausdrücklich den Unterschied zwischen Serverabgleich und XML-Posting herauszustellen, aber darum ging es mir in dem Moment auch nicht, ich hatte lediglich einen Vergleich zwischen den beiden Techniken gezogen, da bei bestimmten Jobbörsen bei beiden Varianten nachbearbeitet wird oder werden sollte, während die Anzeige bereits online ist – bei dem Beispiel jobs.ch hätte das im Nachhinein beim Serverabgleich passieren sollen, bei einigen großen deutschen Stellenbörsen wird das beim XML-Posting gemacht), dass einige der großen Jobbörsen Anzeigen, die per XML-Feed übermittelt werden, zunächst unkategorisiert im Netz belassen, bevor sie im Nachgang manuell nachgerüstet, also rubriziert, werden. Hier hatte ich vor allem ein Beispiel in den Vordergrund gestellt, das ich vor nicht allzu langer Zeit mit eigenen Augen betrachtet hatte. Aber erst kürzlich wurde mir das noch einmal von einer anderen, sehr zuverlässigen Quelle wieder bestätigt.

Das bedeutet, dass diese Jobs – so hatte ich es letzte Woche beschrieben – zwar zum Beispiel über eine Firmensuche unmittelbar aufzufinden sind. Jedoch sind sie in den für die Stelle relevanten Kategorien (Branche, Kategorie, Vertragsart, Karrierelevel, etc.) noch nicht rubriziert. Diese Kategorisierungsinformationen können zwar in dem entsprechenden Schalt-Tool eingegeben und dann mit dem XML-Dokument an die Stellenbörse übermittelt werden, aber außer dem Firmennamen und dem Arbeitsort werden die Informationen nicht direkt in die Jobbörse eingespielt. Weshalb, weiß ich nicht, denn ich denke, dass dies technisch möglich ist.

Im Prinzip also kein Grund zur Aufregung, wenn das so gehandhabt wird. Kunden, die das eine oder andere automatische (Pull- oder Push-) Verfahren nutzen, sollten einfach nur vorab genau erläutert bekommen, wie und was im Detail mit ihren Anzeigen geschieht. In meinen Gesprächen mit Personal- und Recruiting-Verantwortlichen wird mir jedoch klar, dass genau das vielen nicht geläufig ist. Das bedeutet für mich, dass nicht wirklich (gut) darauf hingewiesen wurde.

Ich finde es schade, dass das technisch noch nicht perfekt umgesetzt wird, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, wenn es Jobbörsen gibt, die das bereits tun und werde das dann gerne hier bekannt geben.