Willkommen im Technologie Zeitalter: Kaum hat sich der Hype Social Media Recruiting ansatzweise in den Köpfen von Personalern etabliert, folgt bereits ein weiterer Trend – mobile Recruiting.

Ähnlich wie Gero Hesse, der kürzlich ein Interview mit Alexander Martin von haase&Martin zum Thema Personalgewinnung und Employer Branding über mobile Anwendungen gebloggt hat, denke ich ebenfalls, dass diese Geschichte noch ganz am Anfang steht. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter (oder eher zurück?) und sage, dass sich dieser Trend für einen Großteil der Unternehmen (in der Regel den KMUs) wohl niemals durchsetzen wird. Es wird zum Einen an der Umsetzbarkeit (vielmehr am Budget) der Firmen scheitern. Zum Anderen aber auch an dem tatsächlichen Nutzen: Wenn ich als Firma zum Beispiel bereits einen guten Social Media Auftritt habe, der über ein mobiles Endgerät aufgerufen werden kann, wozu dann noch in die Entwicklung von mobilen Apps investieren? Dann doch besser die wichtigen Informationen wie Unternehmensbroschüren und Videos, usw. als Download in die bereits vorhandenen Online Präsenzen integrieren, sodass diese mobil abgerufen werden können.

Ich erinnere mich an den sehr guten Vortrag von Robindro Ullah auf der SMPC 2010 vor zwei Wochen in München. Dort spielte er etwas Zukunftsmusik und sprach unter Anderem über mobile Rekrutierung mittels des Geolokalisationsdienstes Foursquare. Er selbst stellte den Versuch, den er unternommen hatte (im Detail in Gero Hesses saatkorn Blog nachzulesen – ungefähr bis zur Mitte des Beitrags am Bildschirm hinunterrollen – ich schaff das heute fast komplett, auf Anglizismen zu verzichten!), diese Technik im Rahmen des Personalmarketings einzusetzen, als letztlich unbrauchbar dar 😉

Gut, also fürs Personalmarketing eher unbrauchbar. Jedoch denke ich, dass ein Teil des mobilen Recruitings durchaus in die Welt der Personalgewinnung gelangen kann (dessen Ziel ja auch Teil des Personalmarketings ist), und zwar über QR-Codes. Diese werden zum Beispiel in Printmagazinen, auf Werbeplakaten, Flyern, Tassen und so weiter abgedruckt und dann vom Nutzer per Smartphone abfotografiert. Dahinter steckt dann ein Link, der direkt auf eine online Stellenanzeige verweist.

Das funktioniert dann ähnlich wie bei den Online-Print Kombinationen diverser Jobbörsen, die in Zeitungen (kleine) Teaseranzeigen mit einer Online-ID versehen. Nur geht’s mit dem mobilen Endgerät eben noch schneller. Demnach wäre das mobile Recruiting Thema vor allem für Online Stellenmärkte und deren Zeitungspartner interessant, weil hier ein neues Produkt geschaffen werden kann, beziehungsweise das bestehende Online-Print Produkt aufgewertet wird.