Den nächsten Post über den Monster Verkauf wollte ich erst schreiben, wenn der tatsächliche Käufer angekündigt wird. Aber meine “Ladenhüter-Theorie” scheint sich zu bewahrheiten, auch wenn sich früher oder später (eher sehr viel später) mit Sicherheit ein Käufer finden wird. Allerdings wird das dann wohl anders aussehen als Monster es sich hätte träumen lassen beziehungsweise gewünscht hätte.
[Update – August 2013] – Monster ist zwischenzeitlich nicht mehr auf der dringenden Suche nach einem Käufer, aber man halte sich alle Optionen und Möglichkeiten offen, heißt es.
Nachdem die Q3-Ergebnisse trotz eines ungeahnt höheren Aktienwerts nicht so gut waren, kündigte Monster an, die chinesische Jobbörse ChinaHR zu verkaufen. Die Erfolgs- und Gewinnaussichten mit ChinaHR wären mager, hieß es. Kein Wunder, denn die Konkurrenz und starke Präsenz von 51job dürften Monster und ChinaHR zu schaffen machen. 2005 hatte Monster in den Wachstumsmarkt China investiert, 2008 wurde ChinaHR zu 100 Prozent übernommen.
Um potenziellen Monster-Investoren zu gefallen und die Strukturen zu verschlanken, sucht man nun nach Käufern für ChinaHR. Da böte sich natürlich job51.com selbst an, da zudem der japanische HR-Services Gigant Recruit.jp – die kürzlich die Jobsuchmaschine indeed gekauft haben – ein paar Anteile an job51.com hält UND im Oktober einer der Recruit-Executives für das Board of Directors von job51.com benannt hat.
[UPDATE – 30.01.2013] Die irische Saongroup hat zugeschlagen und ChinaHR von Monster gekauft. Damit stärkt man die eigenen chinesischen Jobportal-Präsenzen gegenüber dem Wettbewerb. Die offizielle Pressemitteilung gibt es hier. Monster behält einen Anteil von 10% an ChinaHR.
Da Monster darüber hinaus schlechte Ergebnisse für den US-Markt und vor allem für Europa zu vermelden hatte, sollen Kosten in den schwächeren Ländern verringert werden und Marketingausgaben in starken Monster-Ländern erhöht werden. Der lateinamerikanische scheint im Visier zu sein, obwohl dies an sich ein sehr interessanter Wachstumsmarkt ist. Europa wird es auch treffen, und die Länder, die keine guten Zahlen vorzuweisen haben, dürften schon seit einigen Tagen Bauch- und Kopfschmerzen haben. Natürlich haben wir beim HR-Afterwork-Event in der Schweiz letzte Woche ein wenig gefachsimpelt. Dort wird sich Monster über kurz oder lang der neuen Marktmacht ergeben müssen.
Harte Zeiten, aber die Braut muss nun eben für den oder die Wunschkäufer besonders hübsch gemacht werden.