localjobs.at und Blogger Relations

 

Gestern erhielt ich eine E-Mail samt Pressemitteilung mit der “Bitte um Veröffentlichung”. Normalerweise ignoriere ich diese Art von Pressearbeit, da ich mit meinem Blog ja nicht blind irgendwelche Pressemeldungen poste, sondern interessante Neuigkeiten vorstelle und kommentiere.

Nebenbei bemerkt: Für Presseschaffende lohnt sich ein Blick auf meinen Beitrag zu Blogger Relations.

Nun war der Inhalt der Pressemeldung dann doch so interessant, dass ich Ihnen diese Information nicht vorenthalten möchte. Dafür wird sie einmal durch meine Mangel gedreht:

Wer betreibt localjobs.at

 

Man sollte ja eigentlich denken, dass es bereits genügend Jobbörsen gibt, selbst in Österreich, wo der Markt noch überschaubar, aber eben schon stark aufgeteilt ist. Wieso heute noch immer so viele denken, dass es eine #supergeile Idee ist, eine weitere Stellenbörse auf den Markt zu katapultieren, ist mir schleierhaft. Außer, man hat eben genau DIE #supergeile Idee, DIE umwerfende Technologie und DAS Konzept, das alle Wettbewerber vom Tisch fegt.

Stellenanzeigen sind schon immer ein lukratives Geschäft gewesen, zuerst für die Zeitungen, dann für Online Rubrikenmärkte. Das bestätigten mir unlängst die Betreiber des britischen Startups Adzuna, die sich international – außer in Großbritannien – ausschließlich auf Jobanzeigen konzentrieren und Joel Spolsky von StackOverflow.

Nun legt man auch in Österreich nach, und die Regionalmedien Austria AG, ein 50:50 Joint Venture der Styria Media Group (die übrigens schon was mit willhaben.at zu tun hat) und der Moser Holding AG, launcht die Jobbörse localjobs.at.

Die Technologie und Update: localjobs.at ist nicht mehr

 

Die Jobbörsen-Technologie stammt von der joblocal GmbH, die sich nach und nach im regionalen Stellenmarkt-Bau einen Namen macht, genauso wie einige andere Anbieter. Auch Careerbuilder haben eine recht enge Kooperation mit dem Joblocal Netzwerk – beziehungsweise hatten:

[Update] – Joblocal ist 2014 von der FUNKE Mediengruppe übernommen worden, welche eigene Stellenmärkte betreibt. Aus sicherer Quelle kann ich berichten, dass dies nicht der Grund ist, weshalb localjobs.at im Jahre 2015 den Betrieb eingestellt hat.

 

Die lokalen Wochenzeitungen der Regionalmedian Austria GmbH decken laut Wikipedia mehr als 50% des österreichischen Marktes ab. Ich nehme an, dass diese Tatsache dazu führte einen, vielmehr drei, (Niederösterreich, Salzburg und Steiermark) lokale Stellenmärkte zu launchen – mit recht abstrusen URLs (die nach der Abschaltung der Hauptdomain nun nicht mehr erreichbar sind).

Nun ja, man kann nicht alles haben, und nachdem ja die Domain laendlejob und auch die URL für die auf Frauen spezialisierte Jobbörse ladiesjobs (WTF??) bereits vergeben waren, und man offensichtlich internationale Ambitionen hat (nein, das war nur ein Scherz), wurde dann localjobs.at daraus.

 

Ob sich der Vermarktungserfolg von Stellenanzeigen einstellen wird, bleibt anzuwarten. Es ist schön zu sehen, dass sich ein weiterer Printverlag dazu entschließt, auf digital zu setzen, wenn auch reichlich ZU spät.

[Update: wie beschrieben, wurde der Betrieb 2015 eingestellt. Anscheinend hat man keinen anderen Jobbörsen Software Hersteller beauftragt, das Portal erneut zu bauen].

 

Der ehemalige Geschäftsführer von localjobs.at ist übrigens ein bekanntes Gesicht aus der österreichischen Online-Recruiting Branche: Peter Wind hatte letztes Jahr auch das StartUp für Social Media Job-Empfehlungen WHIZPER auf den Weg gebracht. Was ist eigentlich daraus geworden? –

[Update zu WHIZPER – der Betrieb dieses Startups wurde übrigens bereits im März 2014 eingestellt. Mehr dazu hier.]

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