Eisig kalt wird es auf der technologischen Seite des online Recruiting: Arbita, die sich gerne als “Online Recruitment Powerhouse” bezeichneten, schließen die Pforten! Arbita war in den USA vor allem für das vollautomatische Job Posting Tool “OnePost” bekannt, das mittels HR-XML Stellenausschreibungen direkt auf den Jobbörsen platzierte und dazu wichtige Kennzahlen ermittelte (Zugriffs- und Klickraten auf Anzeigen, etc.). Seit Anfang 2010, so Gründer und CEO Don Ramer, hätten sich finanzielle und technologische Schwierigkeiten gehäuft. Rechnungen und Mitarbeiter konnten nicht mehr fristgerecht bezahlt werden. Die aufwendige Technologie konnte nur noch schwerlich das qualitative Versprechen halten, für das die sie stand. Bereits Ende November 2011 waren die meisten Angestellten der Sourcing Unit entlassen worden.

2009 begannen der große “CyberSleuth” Shally Steckerl und eine weitere Größe der US-amerikanischen Online Recruiting Branche, Glenn Gutmacher, für Arbita zu arbeiten. Zu dem Zeitpunkt wuchs die Firma sehr stark und entwickelte sich gut.

Nun werden die Geschäfte eingestellt. Die Kunden sowie deren verbleibende Jobbörsenverträge werden von Broadbean aus Großbritannien in technologischer Hinsicht übernommen. Eine Übernahme des Unternehmens durch Broadbean werde nicht diskutiert, heißt es. Es gehe in erster Linie darum, den Kunden den Posting Service zu liefern, den Arbita leider nicht mehr hatte bewerkstelligen können.
Der britische Multiposter hat seit 2008 ein starkes finanzielles Backup, da DMGT (ebenfalls Eigentümer von jobsite.co.uk und der Jobs Group) Broadbean übernommen hatte. In Deutschland sind Broadbean (noch?) nicht wirklich tätig, auch wenn seit Ende September 2011 eine Kooperation mit Experteer besteht. Die deutsche Version der Broadbean Seite ist schlecht übersetzt, sodass ich davon ausgehe, dass man sich zunächst noch weiter auf die angelsächsischen Märkte konzentriert.

Der HRexaminer bezeichnet das Ende von Arbita als Ende der ersten Ära des E-Recruiting – die zweite Ära sei voll im Gange und die dritte zeichne sich bereits deutlich ab.
Was ich sehe ist, dass die technologischen Systeme, die voll-automatisches Job Posting versprechen, keine leichte Zeit vor sich haben. Die technischen Anforderungen sind extrem hoch. Einige der Feinheiten hatte ich beim Vergleich zwischen Serverabgleich und XML-Posting beschrieben.