Um diese Jahreszeit flattern nach und nach die Jahresergebnisse der Unternehmen herein. Während Careerbuilder im Jahresvergleich zu 2011 fünf Prozent auf insgesamt USD 659 Millionen zulegen konnte (Nordamerika), durchbrach das Monster-Ergebnis sämtliche Bodenplanken: Letztes Jahr wurde noch ein Netto-Jahresgewinn von USD 54 Mio. erzielt, aber dieses Jahr wird ein Verlust von USD 259 Mio. vermeldet! In den Gesamtverlusten sind ebenfalls Verluste der in den letzten Wochen aufgegebenen Monster-Operations (Mexiko, Brasilien, Türkei, Schweiz) zu finden. Insgesamt ist das Ergebnis von USD 994 Mio. (2011) auf USD 890 Mio. für 2012 gesunken.

Die schwache Wirtschaftslage in Europa wird laut Monster-CEO Sal Iannuzzi als Grund für den Umsatz- und Gewinneinbruch genannt. Europa für sich gesehen hat 30 Prozent verloren, Nordamerika hingegen 3 Prozent. Fragt sich nur, wem die Europäer die Krise ursprünglich zu verdanken haben… Darüber hinaus kann ich mir gut vorstellen, dass die europäischen Monster-Mitarbeiter letztes Jahr etwas weniger motiviert waren, vor allem, da bereits im Januar 2012 von Stellenabbau in großem Stil in Europa die Rede war. Dazu gesellten sich dann diverse Übernahme-Gerüchte, Verkaufsvorhaben, -Transaktion und “Bad Press” – sprich: explosive Mischung!

Die Monster-Entlassungen in Europa sind auch noch lange nicht vorbei. Wie ich hörte, kämpfen die Monster-Leute in Eschborn tapfer um einen größtmöglichen Erhalt der aktuellen Belegschaft. Ich drücke die Daumen!

Was einen Verkauf des Monsters angeht, scheint Iannuzzi verhaltener geworden – die Interpretation des Earning-Conference-Calls ist sehr schön bei der AIM-Group nachzulesen.

LinkedIn dagegen geht raketenmäßig in den Himmel: für 2012 wird ein Jahresumsatz von USD 972,3 Mio. bekannt gegeben, für 2013 werden zwischen USD 1,41 und 1,44 Mrd angepeilt. Weitere Infos, auch zu den internationalen Zahlen, die für LinkedIn sehr wichtig sind, da mehr als zwei Drittel der Mitglieder nicht aus den USA sind, gibt’s bei TheNextWeb.
Übrigens hat der Verkauf von Talent/Recruiting-Solutions (Jobs) auf LinkedIn im Vergleich zum 3. Quartal 2012 90 Prozent zugelegt. Auf Trefis wird schließlich sehr anschaulich dargestellt, wie sich der Bereich Job Postings bei LinkedIn theoretisch entwickeln könnte – unbedingt lesen! Und, um es mit den Worten des JobBoard Doctor zu sagen: LinkedIn IS a job board 😉

Fazit: Wir haben hier drei amerikanische, weltweit operierende, Unternehmen, die ergebnismäßig unterschiedlicher nicht sein können. Monster verliert, Careerbuilder hält sich gut, LinkedIn gewinnt an Boden. Was werde ich nächstes Jahr an dieser Stelle berichten können? We’ll see.

[Bildnachweis: Narrengesellschaft Hoorig, Ettenheim]