HR Tech Live Episode 2 mit Iwan Gulenko zum HR Hackathon

 

Vergangenen Mittwoch fand die zweite HR Tech Live Video Show auf Crowdcast statt.

Dort habe ich mit Iwan Gulenko eine halbe Stunde über den HR Hackathon gesprochen.

Iwan war einer der Software Entwickler Teilnehmer beim letzten HR Hackathon und hat mit seinem Team aus Programmierern und Personalern den dritten Platz belegt.

In unserem Video haben wir folgende Punkte ausführlicher angesprochen, die ich in diesem Blogbeitrag näher beschreibe:

Nach einer kurzen Präsentation von Iwan (LinkedIn Profil) werde ich auf die oben genannten Themen eingehen.

Die Aufzeichnung unseres Gesprächs findet Ihr entweder auf Crowdcast oder hier auf YouTube:

 

 

Vorstellung Iwan Gulenko

 

Iwan hat Informatik an der TU München studiert. Nach einigen Jahren Berufserfahrung als Software Developer hat er sich selbständig gemacht,

Heute betreibt er eine Tech Recruitment Personalberatung in Zürich, hat ein Buch veröffentlicht, um Programmieren den Weg aufzuzeigen, ihre berufliche Karriere aktiv zu steuern und sendet einen wöchentlich kuratierten Newsletter (klare Lese- und Abonnier-Empfehlung meinerseits!) mit Tech-, Karriere- und Recruiting Themen speziell für Entwickler.

Der Newsletter eignet sich übrigens auch sehr gut für Recruiter, da die Beiträge Aufschluss geben über (Karriere)-Themen, welche Software Entwickler bewegen.

Die Herausforderungen im Tech Recruiting: mitreden können

 

In unserem Gespräch merkte Iwan an, dass es seltsam wäre, dass die wenigsten Tech Recruiter über technologische Kenntnisse verfügten.

In anderen Berufskategorien, beispielsweise bei juristischen oder Finanzstellen, hätten oftmals die Recruiter selbst Jobs in den Bereichen ausgefüllt, für die sie dann neue Mitarbeiter rekrutierten.

Daher hatte er auf dem HR Hackathon die Projektidee “GitRecruit” vorgestellt. GitRecruit ist eine Lern- und Wissensplattform für HR Manager und Tech Recruiter, um sie mit gängigen technischen Begriffen vertraut zu machen.

Beim Tech Recruiting sei es wichtig, dem Programmierer auf Augenhöhe – sowohl in technischer als auch menschlicher Hinsicht – zu begegnen. Auch Anekdoten, die man als Recruiter in einem Tech interview mit einfließen lassen kann, würden dem Entwickler zeigen, dass es in dem Unternehmen wirklich ernsthaft um Tech gehe.

Authentisch sein und echt kommunizieren sind ebenfalls entscheidend.

Das Ziel eines jeden Tech Recruiter muss sein, mitreden zu können, wenn es um aktuelle Themen aus der Coder Community gehe.

Eine schöne Story in diesem Zusammenhang erzählt Iwan im Video. Damit könnt Ihr als Recruiter zeigen, was Ihr drauf habt!

 

Die Besonderheit des HR Hackathon: viel Praxis, viel Tech, wenig Blabla und keine Powerpoint Schlachten

 

Ehrlich gesagt stieg mir vor Freude die Röte ins Gesicht, als Iwan sagte, dass er vom HR Hackathon hellauf begeistert gewesen war, weil sich dort – anders als er es erwartet hatte – wirklich alles um Tech drehte.

Er meinte, dass der HR Hackathon wie ein ganz “üblicher” Hackathon abgelaufen war, nur, dass die Hälfte der Teilnehmer Nicht-Techies waren.

Iwan hat an einigen Hackathons teilgenommen, sowohl an reinen Tech-Hackathons als auch an eher konzeptionell orientierten “Hackathons”, bei denen es – wie er es ausdrückte – primär darum gegangen war, ein formelles Konzept auf Basis einer Powerpoint Präsentation zu erstellen.

Beim HR Hackathon sei dies ganz anders, denn hier entstünden wirklich vorzeigbare Prototypen, sprich: Tech zum “virtuellen Anfassen“.

Genau dieses HR Hackathon Event Konzept machte es einfach, sich dort als Programmierer ganz zu Hause zu fühlen, auch wenn die oftmals skeptisch beäugte Spezies “Recruiter” auch mit vor Ort ist!

 

HR und Tech als Teilnehmer beim HR Hackathon: die Benefits des interaktiven Tech- und HR-Learning Events

 

Die im vorherigen Satz beschriebenen Dinge sind denn auch die größten Benefits für die jeweiligen Teilnehmer beim HR Hackathon: Beide Berufsgruppen finden in gemischten, interdisziplinären Teams zusammen.

Es geht während der beiden Event-Tage ausschließlich um die Projektidee, jeder lässt sein/ihr Ego draußen vor der Tür. Hier werden die Ärmel hochgekrempelt, und jeder geht frisch ans Werk. Dies ist auch der Taktung des HR Hackathon geschuldet: Die Zeit ist knapp bemessen, und Sonntag Nachmittag steht der Pitch vor der Fachjury an!

Die Teams finden sich selbst und organisieren sich selbst, jede/r ist für das Tun selbst verantwortlich, und alle ziehen an einem Strang.

Dabei geht es äußerst demokratisch zu: Wenn eine vorgestellte Projektidee nicht gefällt, finden sich auch keine Leute, um diese umzusetzen.

 

Crazy Idea? Her damit!

 

Das Gute bei Hackathons ist zudem, dass dieses Eventformat einen geschützten Rahmen dafür bietet, ganz ausgefallene Ideen zu bearbeiten.

Wer hat sonst mal eben 48 Stunden Zeit, einen Prototypen zu bauen, um dann eventuell festzustellen, dass es entweder a) eine geniale Idee oder b) keine gute Idee war?

So haben sich einige bei den bisherigen HR Hackathons entwickelten Prototypen als zukunftsweisende Produktideen in HR Tech erwiesen.

Wir können davon ausgehen, dass manche der “verrückten” Ideen des HR Hackathon das HR Tech Trendbarometer der kommenden Jahre anführen werden.

Beim HR Hackathon kommt hinzu, dass die potenziellen Anwender der HR Software selbst in den Teams mitwirken!

Sie können direktes Feedback geben und damit dem entstehenden Produkt echten HR-Mehrwert geben.

Gleichzeitig erleben die HRler, wie es ist, wirklich agil an einem (Software) Projekt zu arbeiten:

  • Rapid Prototyping
  • extrem kurze Sprints
  • Reviews
  • Time-Boxing
  • Design Thinking und noch mehr!

Schließlich lernen die HR Manager und Recruiter, sich mit technologischen Termini auszudrücken und entwickeln ein Gespür dafür, was Software Entwicklung ist und wie sie von statten geht.

Damit ist der HR Hackathon sowohl für Techies als auch HR ein interaktives Learning Event!

 

Das HR Hackathon Dream-Team: agil, selbst organisiert und interdisziplinär

 

Wie oben angedeutet, finden die Teams selbst zusammen. Es wird mit den Füßen abgestimmt.

So kann es natürlich auch sein, dass einige der vorgestellten Projektideen nicht zustande kommen oder sich nicht genügend Team Mitglieder finden lassen. Dies kann man bemängeln oder kritisch hinterfragen.

Jedoch kann man es auch anders betrachten: Möglicherweise bedeutet dies einfach nur, dass die Idee nicht gut oder zuknftsweisend war?

Dann sollte man als Ideengeber auch hier sein Ego vor die Tür setzen und sich in einem anderen Team engagieren.

Iwan sagte, dass aufgrund der zeitlichen Vorgabe (Pitch vor der Jury Sonntag Nachmittag) ausschließlich agile Arbeitsweisen eigneten. Diese stellten sich automatisch ein:

Team Building, kurze Brainstorming Phase, Rapid Prototyping, Entwicklungsphase, Ausarbeitung des Pitches,…

Dabei würden auch die jeweiligen Stärken und Kenntnisse der Team Mitglieder deutlich.

Oftmals arbeitet jeder gemäß seinen / ihren Stärken.

Aber auch hier, sagte Iwan, ist es möglich, in den nächsten HR Hackathons einen Schritt weiterzugehen: nämlich, die HR Manager in leichte Programmieraufgaben einzuweisen. Damit lernten sie nicht nur, technisches Verständnis zu entwickeln, sondern entwickelten selbst aktiv am Prototypen mit.

 

Ausgereiftere HR Tech Prototypen nach 48 Stunden dank “No-Code” Plattformen, besseren Frameworks und vereinfachten Programmiersprachen

 

In den vergangen Jahren haben sich vermehrt vereinfachte Coding-Frameworks etabliert.

Auch gibt es häufiger “No-Code” Plattformen. Anhand dieser Plattformen können technisch weniger versierte Menschen kleine Programme zum Laufen bringen.

Dabei sehen sie, wie echter Code aussieht.

Natürlich benötigt es dennoch ein bisschen Coding-Verständnis, um damit klarzukommen.

Für erfahrene Programmierer bieten diese Plattformen Potenzial, schneller Software programmieren zu können.

Daher geht Iwan davon aus, dass beim nächsten HR Hackathon deutlich bessere HR Tech Prototypen präsentiert werden, weil Developer sich solcher Plattformen bedienen.

Wir dürfen gespannt sein!

 

Mehr zum nächsten HR Hackathon in Berlin

 

Wenn Ihr mehr zum nächsten HR Hackathon erfahren möchtet:

 

Bis bald!