Live Streaming im Personalmarketing: Ist Streaming nicht nur was für Gamer?
Wie heißt es in vielen einschlägigen Medienberichten: “Corona ist der Digitalisierungstreiber Nr.1 in Unternehmen”.
Zoom, Microsoft Teams, Slack, Trello, Video Bewerbungsplattformen, Feedback Tools, Meditationsapps, virtuelle Hilfeplattformen für Fragen jeder Art, Online Whiteboards und andere Planungstools: Diese Werkzeuge und noch viel mehr sind seit Ausbruch der weltweiten Pandemie in Firmen angekommen.
Dazu gesellen sich Online Coachings für “remote Leaders” und eine ganze Batterie an Online Events und Webinaren, die über unsere zugegebenermaßen allmählich stark beanspruchten Bildschirme flimmern.
Es gibt inzwischen definitiv ein übergroßes Angebot an Video-Inhalten.
Daher ist es an der Zeit, es richtig gut, wohlüberlegt und strukturiert zu tun.
Willkommen im Zeitalter des Live Streamings im Unternehmenskontext, und hier im Blog ganz speziell im Kontext der Arbeitgebermarke, umTalente zu akuqirieren.
Vielleicht denkst Du jetzt, dass Live Streaming nur was für Gamer ist, die sich auf Plattformen wie Twitch, YouTube Gaming Live oder Facebook Gaming tummeln.
Nope.
Auch in Personalabteilungen bekommt das Thema “Video Live Content” einen steigenden Stellenwert:
In unserem Corporate HR Panel zum HR Hackathon sagten bereits einige der Panelistinnen, dass sie Live Formate anbieten, in denen potenzielle Kandidaten Fragen stellen können.
Sozusagen eine “AMA (“Ask me Anything”) Live Session” zu “Arbeiten bei Arbeitgeber XYZ”.
Möglicherweise denkst Du jetzt: “Ja klar, die großen Corporates haben die nötige Infrastruktur, Technik und Leute, um solche Live Streams zu realisieren.”
Ich aber sage Dir, dass Du das mindestens genauso gut kannst, und zwar schon heute und hier – sei es als Startup, Mittelständler, kleines Unternehmen oder gar als Einzelunternehmer:in.
Deswegen zeige ich Dir in diesem ersten Teil der Serie “Live Streaming im Personalmarketing: so geht’s“:
- wie Du Dein eigenes Live Streaming fürs Personalmarketing selbst gewuppt bekommst
- was Du dafür brauchst (Grundaustattung)
- ein paar Dinge, auf die Du achten solltest,
damit Deine Arbeitgebermarke im kommenden Jahr professionell sichtbarer wird.
Wenn Dich das Thema Live Streaming im Personalmarketing über diesen Artikel hinaus interessiert und Du tiefer einsteigen willst, buch Dir eine individuelle Live Fragestunde mit mir.
Darin besprechen wir Deinen individuellen Bedarf, Deine Fragen, und ich kann Dir per Live Demo einiges konkret zeigen.
Ich habe bereits mehr als 100 Live Streams und mehr als 300 Videos seit vergangenen März realisiert, dabei eine Menge Erfahrungen gesammelt, Verschiedenes getestet und mich stets weitergebildet.
Jetzt Fragestunde zu Live Streaming Preis anfragen
Im heutigen Artikel geht es um die Grundausstattung für Live Streaming, sprich: die notwendige und empfehlenswerte Hardware.
In den weiteren Beiträgen dieser Serie werde ich eingehen
- auf Live Streaming Software und Plattformen
- auf Körperhaltung, (Gesichts-) Ausdruck, Kleidung und Stimme
- auf ideale Vorbereitungstechniken (wegen Lampenfieber und so)
- sowie Tipps und Ideen geben, wie Du Deine Arbeitgeber Inhalte auf die Video- und Streaming Plattformen bekommst.
Let’s go:
Live Streaming Hardware Grundausstattung
1. PC, Laptop, Power und Hardware: Starte mit dem, was Du hast!
Live Streaming, ja, braucht eine Menge an Prozessor-, Enkodierungs- und damit an Grafikkarten Leistung.
Live Streaming “stresst” Deinen Computer aufs Äußerste.
Dessen solltest Du Dir stets bewusst sein:
Je älter Dein PC oder Laptop und abhängig von deren Hardware, umso qualitativ hochwertiger oder miderwertiger wird Dein Live Stream Ergebnis sein.
Dennoch kannst Du auch mit wenig “PC-Horsepower” gute Live Streams machen.
Starte also mit dem, was Du heute hast!
Wenn Du in die Vollen gehen möchtest, empfehlen Experten den AMD Ryzen 7 mit 6-8 Kernen, mindestens 32 GB RAM Arbeitsspeicher und mindestens einer NVIDIA Grafikkarte RTX 2060.
Besser zum Streamen geeignet sind auch Desktop PCs im Vergleich zu Laptops:
Durch die hohe CPU-Auslastung kommen Laptops schnell ins totale Rödeln und machen einen Heidenlärm (wegen des Kühlers, der den Prozessor “runterbringt”).
Desktop PCs haben mehr Spielraum für so etwas und können bewusst als leise Geräte bestellt werden.
Nichts ist so nervig wie ein zu laut schnaufender Laptop während eines Live-Streams.
Vor allem dann, wenn Du keinen Geräuschfilter nutzen solltest (mehr dazu unter Punkt 3).
2. Externe vs. Laptop Webcam -> extern ist immer besser
Leg Dir sobald wie möglich eine gute Webcam zu.
Externe Webcams sind immer besser als im Laptop eingebaute:
- einerseits qualitativ
- andererseits, weil Du damit besser die Höhe einstellen kannst (mehr dazu später in einem anderen Beitrag der Serie)
Wenn Du so richtig durchstarten willst, leg Dir die Logitech Brio Streaming Webcam zu (ca. 250 €).
Bedenke jedoch dabei, dass diese Webcam ebenfalls stark an der Auslastung Deines PC fressen wird.
Sprich: Ist Deine Hardware noch zu schwach, starte mit dem Logitech C 920 HD Pro (inzwischen bei 160 € -> hab sie Anfang des Jahres noch für 70 € bekommen. Corona….)
3. Der gute Ton – Mikrofon und Geräuschunterdrückung
Wie schnell brichst Du einen Live Stream ab, wenn der Ton schlecht ist?
Genau das ist der Punkt.
Wir haben alle genug von den Mikrofonen und Störgeräuschen Anderer in Videokonferenzen, Webinaren oder Live Streams.
Leg Dir ein externes Mikro zu.
Hier gibt es eine Riesenpalette an USB-Mikrofonen, Mikros mit DSLR-Anschlüssen (benötigen weiteres, externes Equipment), Ansteckmikrofonen (Lavalier), Bluetooth Varianten, etc.
Es würde zu weit führen, hier auf alles im Detail einzugehen.
Als Faustregel gilt:
- alles, was direkt mit dem PC verbunden ist, bringt bessere Qualität
- zieht aber auch wieder an der Prozessor / CPU Arbeitsleistung
- von Bluetooth rate ich ab – zu instabil
Für den Anfang habe ich mir ein Sudotack Podcaster Mic gegönnt.
Das ist preislich im unteren Segment, macht dennoch einen brauchbaren Sound.
Thema Geräuschunterdrückung:
Es gibt einen kleinen und feinen Helfer namens Krisp.ai.
Seitdem ich Krips bei mir installiert habe und die Pro-Version gebucht habe (5 USD / Monat), freuen sich meine Ohren und mit Sicherheit auch meine Live Stream Zuschauer:
Die Geräuschunterdrückung ist sehr gut, und sie filtert unangenehme Hintergrundgeräusche auf beiden Seiten (!) aus.
Die App kann sowohl für alle Video Konferenzen, Live Streams und generelle Online Anrufe vom PC/ Laptop aus eingesetzt werden.
4. Es werde Licht! Beleuchtung & Co.
Zu hell oder zu dunkel?
Bevor Du live gehst, denk an die Lichtverhätnisse.
Hab niemals zur Tageszeit ein Fenster im Rücken, sondern nutze das natürliche Tageslicht, indem Du zum Beispiel Deinen Live Streaming Standort mit Blick auf das Fenster verlegst.
Viele reden von Ringlichtern.
Klar, die sind auch gut – solange Du kein:e Brillenträger:in bist!
Bei Brillenträgern spiegelt sich das blaue runde Licht auf den Gläsern, und damit siehst Du wie ein Alien aus.
Generell ist Brille tragen nicht so wahnsinnig empfehlenswert, aber ich mache es trotzdem.
Leg Dir besser ein paar Softboxen zu. Die gibt es bereits im mittleren Preissegment (ca. 100-150 € das Paar) in guter Qualität.
Achte darauf, dass diese dimmbar sind – dann kanst Du die Lichtstärke den Umgebungsverhältnissen anpassen.
Natürlich kannst Du auch die intensiveren LED-Leuchten nehmen.
Jedoch streuen Softboxen ein weicheres Licht und simulieren so besser das natürliche Tageslicht als LED-Strahler.
Stelle das Licht nach Möglichkeit frontal vor Dich hin.
Wähle den passenden Winkel (wichtig für Brillenträger wegen Spiegelung) und los geht’s!
5. Hintergründe – zeig (nicht alles), was Du hast
Im Corona Home Office geduldet und für manchen Lacher gesorgt: die Hintergrund Bilder, Dinge, Menschen, Tiere,… die sich da so einfanden.
Nun ist es an der Zeit, methodischer als vorher vorzugehen:
Achte auf Deinen Hintergrund.
Lass ihn weder zu langweilig (leere, weiße Wand) noch zu “aufgeregt” sein (Bücherregal, unaufgeräumtes Wohnzimmer).
Stell etwas in Sichtweite, das mit Dir beziehungsweise Deiner Arbeit und Deinem Arbeitgeber zu tun hat.
Im Zoom und anderen Video Konferenztools sind zwischenzeitlich die selbst gestalteten Hintergründe, basierend auf der “Green Screen Technik” beliebt.
Ich halte diese nicht für sinnvoll, da die Menschen im Bild dann immer etwas seltsam aussehen, wenn die AI einige Ecken und Kanten aufweicht.
Lass lieber einen natürlichen, selbst gestalteten und professionell und dabei gleichzeitig auch persönlichen Hintergrund für Dich und Deinen Arbeitgeber sprechen!
Das macht mehr Eindruck auf Kandidaten als ein durch die Unternehmenskommunikation freigegebenes CI-Hintergrundbild.
Zeig Gesicht und erwecke nicht das Gefühl, Du oder Dein Arbeitgeber hätten etwas zu verbergen.
Sei kreativ!
Für alle, die mit engem Wohnraum und partout unpassendem Hintergrund zu kämpfen haben, gibt es auch “faltbare” Hintergründe zum Aufstellen.
Einfach mal googlen.
Fazit Live Streaming im Personalmarketing Teil 1
Wie Du siehst, ist es recht einfach und relativ preiswert, eine brauchbare Grundausstattung fürs Live Streaming zu haben.
In den meisten Fällen kannst Du Dich schon heute testweise direkt aufs Live Streaming stürzen.
Probier es aus.
Jetzt ist die Zeit, das Live Streaming zu testen, denn viele “trauen” sich noch nicht.
Noch ist die Zeit, in der Du Dir Fehler und ungute Licht- oder Tonverhältnisse leisten kannst.
Spätestens Mitte nächsten Jahres wird dies vorbei sein, und Qualität wird noch sehr viel wichtiger sein als jetzt.
Bereite Dich also schon jetzt darauf vor!
Vielleicht kannst Du Dir das eine und andere oben genannte Tool oder Gadget von Deinem Arbeitgeber zu Weihnachten wünschen?
Immerhin geht es darum, neue Talente zu rekutieren, und im kommenden Jahr 2021 wird ein deutlicher Rekrutierungsaufschwung erwartet.
Wenn Dich das Thema Live Streaming im Personalmarketing über diesen Artikel hinaus interessiert und Du tiefer einsteigen willst, buch Dir eine individuelle Live Fragestunde mit mir.
Darin besprechen wir Deinen individuellen Bedarf, Deine Fragen, und ich kann Dir per Live Demo einiges konkret zeigen.
Ich habe bereits mehr als 50 Live Streams und mehr als 300 Videos seit vergangenen März realisiert, dabei eine Menge Erfahrungen gesammelt, Verschiedenes getestet und mich stets weitergebildet.
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Wir sehen uns 😉
Artikelbild von Gerd Altmann auf Pixabay