Video drehen mit dem Smartphone: neue Artikelserie mit Tipps, Erkenntnissen & Erfahrungen

 

Schon immer war ich neugierig und experimentierfreudig.

Auf diese Weise habe ich in meiner Jugendzeit unter anderem eine Zeitung herausgegeben und vertrieben, eine Radiosendung für meine Freunde gemacht und einen Comic zusammengebastelt.

Selbst dieser Blog, der HR Hackathon oder auch mein Workshop zur automatisierten Content Distribution via Social Media stammen aus solchen Ideen- und Handlungsimpulsen.

All diesen Projekten und Versuchen (einige sind natürlich auch in die Hosen gegangen) liegen drei meiner Leidenschaften beziehungsweise Antreiber zu Grunde:

  • Kommunizieren im weiteren Sinne mittels “Broadcasting“: Inhalte vermitteln und verbreiten
  • eine gewisse Risikobereitschaft, der Reiz, etwas Neuen zu schaffen und die Reaktionen von anderen Menschen darauf zu sehen
  • Netzwerke: vernetzen, Austausch, informieren und Menschen zusammenbringen

Nur zweierlei hatte ich bis dato nicht erforscht: Video und Selfies.

Ich fand diese Art der Selbstdarstellung, vor allem Selfies, selbstverliebt und total affig.

Damit wollte ich nichts zu tun haben.

Bis mir Hans Steup, Betreiber der Jobbörse Versicherungskarrieren und hyperaktiver Social Media Junkie (nicht übel nehmen, Hans ;), nahelegte, ich sollte mehr Bilder von mir posten zwecks Personal Branding und Eigenmarketing.

Das leuchtete mir ein. Ich wusste sofort, dass er damit Recht hatte, und dass das Thema Bewegtbild genau das Richtige für mich ist.

 

Drei Tage später habe ich mit meinem Smartphone das erste Video gemacht und es über meine Social Media Kanäle verteilt. Es war nichts Besonderes, eine spontane Idee, die ich aus dem Bauch heraus umgesetzt habe.

Die ersten Reaktionen waren unglaublich: dieser absolut unbearbeitete 37-Sekünder wurde alleine auf LinkedIn mehr als 1.500 Kontakten vor die Nase gesetzt und haben viele Likes und Kommentare ausgelöst. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Das hat mich angespornt, weiter zu machen.

Diese Videodreh Sache bietet mir ein riesiges Lernpotenzial, macht mir Freude, kostet mich enorm Energie und treibt mich oft an den Rand der Verzweiflung.

 

Es ist eine aufregende Reise, deren verschiedene Etappen ich ab heute in einer Artikelserie mit Euch teilen werde.

Dabei gehe ich auf eigene Erfahrungen ein, Erkenntnisse, gebe Tipps, Ideen und Einblicke, wie ich den Videodreh per Smartphone angehe.

Ihr werdet sehen, dass es letztendlich kein Hexenwerk ist, sich vor die Kamera zu stellen und ein Video zu machen.

Wenn Ihr im Laufe der Zeit auch Lust habt, Euch mit Videodreh zu befassen, gebt mir Bescheid.

Heute geht es darum, den inneren Kritiker zu überlisten, Kamerascheu zu überwinden und sich mit sich selbst im Video zu konfrontieren.

Zum Einstieg, seht Euch mein Video dazu an – dort gebe ich auch schon den ersten Tipp zum optimalen Drehstart mit dem Smartphone:

 


Hier die Agenda des heutigen Beitrags:

Im Anfang war das (kritische) Wort…

 

Die meisten von uns kennen ihn: diesen penetranten Nörgler in unserem Hinterkopf, der uns alles vermiest.

Hallo, innerer Kritiker!

Unsere Gedanken, so besagt es die Achtsamkeit, haben nur eines im Sinn: uns systematisch fertig zu machen.

Mit genau diesem Wissen können wir unserem inneren Kritiker begegnen und ihm ein Schnippchen schlagen.

Es ist keine leichte Aufgabe, sich selbst in einem Video anzusehen und sich in Live und in Farbe auszuhalten:

  • unsere Stimme ist anders als die, die wir gewohnt sind. Das ist bei jedem so.
  • uns fallen unsere “Ticks” direkt auf
  • wir sehen und hören Sprech- und Sprachfehler, unnötige Füllwörter, zu lange Pausen, Stirnrunzeln, weggucken,…
  • wir finden uns zu klein, zu groß, hässlich, doof, stehen krumm, gucken nicht in die Kamera,…

Das kann Zweifel auslösen, und je perfektionistischer wir veranlagt sind, umso eher wollen wir das ganze Projekt hinschmeißen und aufgeben.

Tut das nicht!

Vorsicht vor zu viel Perfektionismus

 

Wenn ich meinem inneren Kritiker und meinem eher stärker ausgeprägten Perfektionismus nachgegeben hätte, hätte ich bis heute wohl gar kein Video veröffentlicht.

Zudem geben mir einige Zuschauer Rückmeldung auf meine Videos und nennen mir ein paar Ideen, Tipps und Ratschläge. Sie haben diese wohlwollend formuliert und mich ermutigt, weiter zu machen.

Dennoch ist es nicht einfach, sich diese Tipps anzuhören. Tipps und Ratschläge bedeuten, dass es Verbesserungspotenzial gibt. Das ist gleichbedeutend mit Kritik, und wer hört sich schon gerne Kritik an, beziehungsweise beschäftigt sich ernsthaft damit oder nimmt sich diese wirklich zu Herzen?.

Ich habe daher für mich diese Herangehensweise definiert:

  1. Ich höre mir jeden Ratschlag an und denke darüber nach
  2. Ich bedanke mich für jedes Feedback
  3. Ich entscheide, was ich damit mache (Ratschlag / Kritik annehmen, ablehnen, eine neue Idee oder Lösung daraus ableiten,…)
  4. Ich bearbeite keines der bereits auf YouTube veröffentlichten Videos nach
  5. Ich mache weiter

Im Auge des Betrachters – “Savoir-Faire und Savoir-Être”

 

Manchmal erreichen mich Reaktionen von Menschen, die in meinen Videos etwas an mir sehen, das ich nicht sehe, oder was schlichtweg nicht der Wahrheit entspricht.

Ich habe festgestellt, dass diese Interpretationen oftmals mehr im Auge des Betrachters liegen als in meinem Sein und Verhalten, und daher viel mehr über den Betrachter selbst aussagen als das, was er oder sie in mir gesehen hat.

Das ist eine meiner Meinung nach interessante Erkenntnis, die uns nicht nur im Leben vor der Kamera dienen kann.

Es gibt immer etwas zu verbessern beim Videodreh, und natürlich gibt es jede Menge Kurse, professionelle AusbildungenZertifikate, Online Tutoriale und was weiß ich, um die “Performance” vor der Kamera zu optimieren.

Ich könnte mir das alles reinziehen und lernen, und ich bin mir sicher, dass ich das gut hinbekommen würde.

Aber ich will es nicht.

Ich möchte vor der Kamera die sein, die ich bin.

Und das kann jeder!

Natürlich lese ich mir Drehtipps durch, sehe in Videos, wie sich andere vor der Kamera verhalten und probiere immer wieder etwas Neues aus. Im Laufe der Zeit und durch Übung werden sich Routinen einschleifen, aber das wird auf natürliche Weise geschehen.

Es ist auch eine Zeit- und Ressourcenfrage: Ich habe wenige zeitliche Ressourcen, die ich in die Video Produktion investieren kann.

Zum Beispiel hatte ich für das Video zu der EU-Klage von 23 europäischen Jobbörsen gegen Googe for Jobs 25 Minuten Zeit, weil ich danach aus dem Haus musste. Ich habe in der Zeit 3-4 Takes gemacht, das Video kurz editiert und dann auf einigen sozialen Kanälen geteilt.

Ich finde eine Menge zu kritisieren, aber es ist da draußen, und da bleibt es genau so wie es jetzt ist.

Fazit: Sieh auf Dich selbst mit Liebe. Weg mit der Kamerascheu, ran an die Linse!

 

Authentizität wird heute groß geschrieben, gerade im Employer Branding und Personalmarketing.

Aber niemand macht das wirklich, weil (nicht nur) wir Deutschen ein Problem mit der Fehler– und Scheitern-Kultur haben.

Mir macht der Videodreh Spaß, und ich lerne eine Menge dabei – für meine Arbeit, für und über mich selbst, und auch über andere Menschen.

Oft breche ich, wenn ich mich selbst in den Videos sehe, in schallendes Gelächter aus, und das ist doch eine gute Sache, wenn wir über uns lachen können.

Es ist eine lohnenswerte, abenteuerliche Entdeckungsreise.

Manche Dinge werden sich im Laufe der Zeit auf natürliche Weise durch Übung ändern und verbessern, vielleicht aber auch nicht 😉

 

Ich kann Euch nur das hier ans Herz legen: Probiert das mit der Kamera aus!

Ein paar Tipps dazu, wie Ihr damit am besten startet, gibt es in meinem Video Tipp #1, den ich im Anschluss an den Post noch einmal einbinde.

Auch wenn Ihr keine Zeit habt oder keine Ahnung, wie Ihr loslegen sollt (dazu das nächste Mal mehr), was Ihr erzählen wollt, was Ihr dafür braucht oder was Euer Ziel ist, macht es.

 

Wenn ich Euch dabei in irgendeiner Form unterstützen kann, gebt Bescheid:

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Bis bald mit neuen Videos, Erkenntnissen, Ratschlägen und Tipps.

P.S. – Instagram Videos

 

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Viel Spaß!