Rund 70 Millionen Euro für 85 Prozent an Programmatic Job Advertising Anbieter Appcast

 

Ah, endlich mal wieder etwas Zunder in der Jobbörsen-Bude!

Ich hatte schon befürchtet, dass sich in unserer leicht behäbig werdenden Jobbörsen Welt gar nichts mehr tut, und dass meine Marktanteile Posts die einzigen berichtenswerten News aus der deutschen Jobbörsen Landschaft wären.

Neben den News zu Google for Jobs natürlich, wobei ich Google for Jobs als Jobbörsen Thema allmählich langweilig finde. Ich meine, Google macht das, was Google immer schon getan hat: Search. Zudem machen sie keinerlei offizielle PR oder Sonstiges, und lassen wie immer die Hellauf-Begeisterten die komplette PR für sich machen. Ich habe darauf keine Lust (mehr).

Aber nun gibt es Stoff, aus dem meine HR-Blogger Träume sind: StepStone, beziehungsweise der Mutterkonzern Axel Springer, hat für rund 70 Millionen EUR 85 Prozent des US-amerikanischen HR Tech Anbieter Appcast übernommen.

Appcast‘s Technologie befasst sich mit dem “Programmatic Job Advertising“, über das ich vor drei Jahren hier ausführlicher geschrieben habe. Über Programmatic Advertising for Jobs hatte ich bereits seit 2014 nachgedacht und dies sogar einem meiner Kunden in einem Beratungsgespräch als Tipp ans Herz gelegt. 2014 ist Appcast gegründet worden, was ich damals noch nicht wusste. Fünf Jahre später also kommt das Thema nun endlich hier an.

Wenn Sie in den Post von 2016 gucken und dann direkt den allerletzten Abschnitt lesen, habe ich damals Folgendes geschrieben:

Kommen eines Tages schließlich Anbieter wie OnRecruit oder GermanPersonnel – die meiner Meinung nach auch recht nah am Thema Programmatic dran sind (das weiß nur keiner) –  aber auch Axel Springer oder die jetzigen Anbieter von generellem Programmatic Advertising mit einer Lösung beziehungsweise Plattform an den Markt, die es den Unternehmen ermöglicht zu sagen:

“Hier ist mein Online-Recruiting-Budget – mach das Beste draus!”

dann wird es heiß.

Denn dann ist es hinfällig, ob HR oder sonst wer versteht, was all dieser Online Marketing Kauderwelsch bedeutet oder bewirkt – Hauptsache, am Ende kommen gute Talente raus!

Axel Springer / StepStone haben nun also den Schritt in Richtung Programmatic Job Advertising gemacht, und ich finde das genial!

Gerade jetzt, wo Google for Jobs in Europa Einzug hält, wo Indeed Jobbörsen-Kunden ausklammert, um an die Budgets direkter Arbeitgeber heranzubekommen, wo sich StepStone UND Indeed gegen Google for Jobs auflehnen und sich bewusst weigern ihre Anzeigen an das Job Posting Markup anzupassen, um bei Google for Jobs gelistet zu werden!

Genau jetzt kommt diese Übernahme, und ich kann darin vor allem eine von langer Hand geplante Strategie erkennen, um sich als Stellenanbieter Plattform von Google for Jobs abzugrenzen.

VERY smart move!

Natürlich spricht man an Axel Springer Spitze davon, dass man mit Appcast am US-Markt an (Job) Classifieds interessiert ist. So sagte Dr. Andreas Wiele, President Classifieds Media Axel Springer SE, in der Pressemeldung:

We have wanted to enter the US job classifieds market with the StepStone group for quite some time. Appcast is a very fast-growing company and the perfect investment for us. With the acquisition of a majority stake in the leading US company for programmatic job advertising, the StepStone group takes the next step towards becoming the leading international digital job classifieds provider. We are looking forward to Appcast and StepStone working together and welcome the team to Axel Springer.

Aber es erscheint mehr als logisch, dass diese Technologie auch zukünftig in Europa eingesetzt werden wird.

Zumal Axel Springer mit seinen verschiedenen Internet-Präsenzen der ideale Reichweiten-Partner ist, um Stellenangebote per Programmatic direkt an die Online-Leserschaft auszuspielen, die sich auch auf den Axel Springer Portalen aufhalten. Sprich: latent suchende Talente.

Ich denke, wir können mit großem Interesse den weiteren Entwicklungen in Sachen Programmatic Job Advertising, Google for Jobs, IndeedFacebook Jobs und Jobbörsen überhaupt in Europa entgegensehen.

Was meinen Sie zu der Übernahme?

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Artikelbild von sergei akulich auf Pixabay