In den letzten Tagen tröpfelten eine Reihe Meldungen von Jobbörsen ein, an denen Verlagsgruppen beteiligt sind, und welche Jobportal-Software für Verlagshäuser anbieten.

Klar: Der Verlagsmarkt ist heißer umkämpft denn je. Vieeeel zu spät haben sich die traditionellen Printverlage auf das Digitale konzentriert, haben zu lange an den Einnahmen aus den Print-Stellenmärkten festgehalten und verzweifelt daran geglaubt, dass der Kelch des “Online-Hype” beinahe schmerzlos an ihnen vorübergehen würde.

Weit gefehlt, denn das tut er ums Verrecken nicht, wie wir ja schon seit mehr als zehn Jahren sehen.
Das kann ja durchaus noch kommen, aber eben nicht übermorgen.

Das tut sich gerade am Markt:

Mehr Software und Vertriebsunterstützung für Verlagshäuser

stellenanzeigen.de und Kalaydo bieten, nachdem die markt.gruppe die Jobbörse des Verlagsverbunds aus NRW, Kalaydo, im Dezember 2014 übernommen hatte, ihre Software und vertrieblichen Kenntnisse nun aus einer Hand an.

In der Pressemeldung ist zu lesen:

Zu diesen [Software; Anm. d. Red.] Lösungen zählen unter anderem ein vollständig mobiltaugliches White-Label-Portal im Responsive Design und ein Selbsteingabe-Tool für Stellenanzeigen, das neue Erlösquellen für Verlage eröffnet.

Dabei wird ebenfalls verkündet, dass im Zuge der “starken Allianz” zwischen den beiden die seit 2007 bestehende nationale Kooperation mit Jobware eingestellt wird. Das war eine Frage der Zeit.

Jobware und dfv Mediengruppe

Aber Jobware legt nach und verkündet eine neue Jobbörsen Kooperation mit dem auf Marketingjobs spezialisierten Portal horizontjobs, dem Online Stellenmarkt des Magazins HORIZONT der dfv Mediengruppe.

In meiner Erinnerung hatte Jobware bereits in der Vergangenheit für diesen Stellenmarkt Anzeigen produziert.

Und mir ist immer noch nicht klar, weshalb sich verlagsseitige Jobbörsen als kostenfreie Zusatzbörsen an größere Markennamen andocken lassen.
Wird hier der Gewinn über Klickpreise erzielt? Ist zwar sales-technisch weniger Aufwand, aber bringt noch viel weniger ein als Print.

Funke Mediengruppe übernimmt Absolventa

Tja, wer hätte es gedacht: Die Funke Mediengruppe hatte sich letztes Jahr unter anderem mit dem Kauf einiger Axel Springer Titel in die Schlagzeilen gebracht.

Dann stieg sie aus der markt.gruppe aus, übernahm im vierten Quartal 2014 den Jobportal Software Anbieter Joblocal, und schickte um Weihnachten gleich acht neue (von 13!), regionale Jobportale in den Ring.

Und nun die Übernahme der Berliner Absolventa.

schallplatte-vinyl_320So langsam mutieren einige Verlage in Richtung Axel Springers Digitalstrategie. Wird ja auch Zeit!

Bei Springer fahren die digitalen Aktivitäten inzwischen 70 Prozent des Konzern-EBITDAs ein! In den Jahresergebnissen 2014 wurden zum ersten Mal die einzelnen digitalen Sparten aufgeführt.

Das Segment “Jobs“, in dem die StepStone Gruppe mit den britischen Portalen Totaljobs und Jobsite, den Seiten der ehemaligen Saongroup – u.a. auch jobs.lu – und den kürzlich getätigten Übernahmen in BeneLux vertreten ist, hat 2014 nach auf dem AIM Group Blog 256 Mio EURO umgesetzt.

Natürlich auch dank der neu erworbenen Portale!

Und was machen die anderen, vor allem die kleineren (oder beratungsresistenten?) Verlage?

Diese sehen sich nach Anbietern um, die ihnen das Anzeigengeschäft retten durch Technologie, Vekaufstechniken und Umsatzgenerierungsunterstützung.

Oder werden verkauft. Oder gehen ein.

Übrigens gibt es neben den o.g. Anbietern von Jobportal Software noch einige weitere, darunter reine Tech-Anbieter, die weder selbst ein Jobportal noch ein Verlagshaus sind.

Aber bei Ihnen ist bestimmt umsatz- und gewinntechnisch alles im grünen Bereich!

Sehr gut!